Forschungs(fort)schritte in der Virtuellen Realität

Keine Frage: Von Virtual Reality geht eine unglaubliche Faszination aus. Unzählige Szenarien lassen sich damit erleben. Eines davon wird mit dem Forschungsprojekt ELISE seit fast zwei Jahren entwickelt. Neben der fachlichen und technischen Forschungsarbeit, machte das Forschungsteam auf zahlreichen Messen und Konferenzen die Erfahrung, dass erfahrbares Lernen in der virtuellen Realität auf großes Interesse stößt.

Es begann mit dem IT-Gipfel Ende 2016 in Saarbrücken. Die extra dafür entwickelte erste Demonstrator-Version war am Stand der Software AG die Attraktion. ELISE steht für die Entwicklung eines interaktiven und emotionssensitiven Lernsystems zur Kompetenzentwicklung im Bereich des Geschäftsprozessmanagements. In einem virtuellen Raum durchliefen die Konferenzbesucher, ausgestattet mit einer VR-Brille und Sensoren, dreidimensional und multimedial visualisierte Geschäftsprozesse („Process Walkthroughs“). Der Erfolg war so groß, dass die Forschungspartner zu vielen weiteren Konferenzen und Messen eingeladen wurden. ELISE wurde zur Attraktion auf der Karrieremesse NEXT und dem Girlsday in Saarbrücken, dem Zukunftskongress in Bonn, mit einem einladendem Messeauftritt auf der CeBIT 2017 und auf der bundesweiten „InnoTruck“-Tour des BMBF. Auch international war das Beamen durch die Prozesse gefragt. Auf der GITEX, der Technologiemesse in Dubai, war ELISE ebenso Publikumsmagnet wie auf der Innovation Tour der Software AG in Riad.

Der Andrang auf Messen und Konferenzen beflügelt nicht nur das gesamte Forschungsteam um die Universität Siegen, Limbic und die Software AG, sondern er wird auch genutzt, um mit Fragebögen das Lernsystem auf die Bedürfnisse der Nutzer anzupassen und weiterzuentwickeln. sie halfen maßgeblich dabei, die Funktionalität primär aus Sicht des Anwenders (Lernende und Lehrer) und Systemeigentümers (Unternehmen, Bildungsinstitut, IT-Unternehmen etc…) innerhalb der Lernmodelle mit konkreten und detaillierten Aussagen über Informationen, Regeln, Funktionen und Verarbeitungsschritten zu entwickeln. Mehr zu diesen Lernmodellen in der ARIS Community.

In den kommenden Monaten wird der Prototyp weiterentwickelt. Der virtuelle Prozessablauf hat bereits  eine unmittelbare Koppelung an ARIS erhalten, so dass innerhalb der VR-Anwendung jederzeit klar ist, an welcher Funktion im Ablauf der Ereignisgesteuerten Prozesskette (EPK) man sich gerade befindet. Weitere nutzbare Module neben dem bekannten ersten Demonstrator werden ergänzt.

Auch im Bereich der Hardware tut sich etwas. Die lästigen Controller wurden ersetzt: In der aktuellen Version kann man alleine durch Bewegen der eigenen Hände die Steuerung auch in der VR übernehmen. Dadurch wird der Einstieg für ungeübte „VR’ler“ nochmals erleichtert und das Erlebnis der VR-Umgebung natürlicher werden.

Diesen Aufgaben, der Integration von ARIS, der Weiterentwicklung von Featurern sowie letztendlich der Evaluation des Demonstrators wird sich das Projektteam nun im letzten Jahr ELISE widmen.